Forschungsbedarf
Über welche Regionen wissen wir noch zu wenig?
- Viele weiße Flecken in Polargebieten, dem Indischen Ozean, im Tropengürtel - vor allem um Afrika - und in den offenen Ozeanen.
- Mittelmeer relativ gut untersucht.
Die Verteilungskarte biologischer Auswirkungen der AWI-Litterbase verdeutlicht, dass besonders viele Studien zu Interaktionen aus dem Atlantik, dem Mittelmeer und dem Nordpazifik stammen. Als Interaktion wird hier jeglicher Kontakt zwischen Organismen und Müll verstanden. Häufig verzehren Tiere Müll oder verstricken sich darin, wodurch ihr Verhalten beeinträchtigt werden kann, oft mit tödlichen Folgen. In anderen Regionen wie dem Indischen Ozean und den Polargebieten hingegen ist dies bislang kaum untersucht worden, auch nicht ob Organismen auf Müll siedeln. Hier sind die weißen Flecken in der Forschungslandschaft besonders groß – und ebenso groß ist der damit verbundene Forschungsbedarf.
Die aktuelle Verteilungskarte zu Müllmengen zeigt, dass für einige Gebiete, wie z.B. dem Mittelmeer-Raum, bereits viele Informationen vorliegen. Weit weniger wissen wir jedoch über das Ausmaß der Verschmutzung im Tropengürtel, um Afrika, in den offenen Ozeanen oder in den Polarregionen. Zudem zeigen die Karten, dass die Müllmengen innerhalb einzelner Meeresregionen zum Teil erheblich schwanken – beispielsweise im Südwest-Pazifik und Ost-Asien. Kunststoffe bilden im Übrigen in den meisten Lebensräumen den Großteil des Mülls, 57-84 Prozent nach aktuellem Stand. Die Litterbase macht Forschungswissen zu Müll in den Meeren übersichtlich zugänglich.
Beitrag erstellt am 8. November 2017
Weitere Informationen
- Kein europäisches Meer ohne Müll? Pressemitteilung Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)